Thurgauer Bodensee-Kapitäne müssen ihr Boot in Kreuzlingen vorführen. Die Schifffahrtskontrolle teilt hier ihr Domizil mit der Schweizer Seepolizei, das in einem solid gebauten Gebäude aus den 1980er-Jahren untergebracht ist. Dieses entsprach allerdings nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Dienstleistungszentrum und es verbrauchte zu viel Energie. Es sollte entsprechend saniert, umgebaut und erweitert werden. Das Hochbauamt des Kantons Thurgau hat zwecks Lösungsfindung 2020 eine Thesenkonkurrenz – eine Art Wettbewerb – ausgeschrieben.
Im Vorschlag von Samuel Hasler Architektur überspannt ein neues Dach Alt- und Neubau miteinander und bindet damit beide Hausteile zu einer Einheit zusammen. Die Fassaden sollen jedoch unterschiedlich gestaltet werden, damit die einzelnen Bauetappen ablesbar bleiben. Der Charakter des Gebäudes wird erhalten, Ergänzungen werden sichtbar.
Was im Detail vorgeschlagen wurde: Die Geschosse werden vom Erdgeschoss bis zum Dachstock durchgehend erschlossen, Treppenhaus und Lift in den Neubau verschoben. Wer in den Büros arbeitet oder sich in den Gemeinschaftsräumen aufhält, blickt neu in den Garten mit schönem Baumbestand. Die Gänge können möbliert und als Ergänzungszone genutzt werden. Gleichzeitig wurde der Brandschutz vereinfacht. Mithilfe eines neuen Farbkonzepts werden die Innenräume an die einfache und rohe Materialisierung des Neubaus angepasst, die Qualitäten des bestehenden Baus werden damit erhalten und aufgewertet.
Um den Altbau energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, wurde vorgeschlagen, die Fassaden aufzudämmen und zu streichen und dieHeizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher sollte Strom liefern. Die Fassade des Neubaus wird aus vorgefertigten Holzelementen, Innenwände und Decken in Masssivbauweise errichtet und der Neubau soll mir einer Komfortlüftung ausgerüstet werden.