Wie zwei gestrandete Wale liegen sie da, die Neubauten des Werkhofs des St. Galler Gartenbauamts. Auskragende Vordächer, Fassaden aus Welleternitplatten sowie Dachuntersichten, Tor- und Fensterprofile aus bronzeeloxiertem Aluminium verleihen den beiden zweigeschossigen Langhäusern ein markantes Gesicht. Getragen werden sie von einem gemeinsamen Sockelgeschoss.
Der neue Werkhof ist in die leicht abfallende orthogonale Anlage des Botanischen Gartens der Stadt St. Gallen eingebettet. Unten grenzt er an eine Ansammlung von Gewächshäusern, oben wird er durch ein Plateau mit Sportplatz begrenzt. Eine Herausforderung war es, die Zufahrt von der tiefer liegenden Strasse zum Werkhof sicherzustellen, weil sie steil ist und sie zugleich Zufahrt für die Fahrzeuge des Botanischen Garten ist.
Zwei linear verlaufende Werkstrassen erschliessen die beiden Langhäuser. Diese beherbergen Einstellhallen für Fahrzeuge, eine Waschanlage, Werkstätten und im Sockelgeschoss Lager- und Personalräume sowie ein Magazin für die Strassenwärter. Beide Langhäuser sind zweischiffig strukturiert. Während die Randstützen von primären Längsträgern aus Brettschichtholz überspannt werden, sattelt auf der mittleren Stützenreihe jeweils ein Holz-Fachwerkträger. Dessen statische Höhe begründet den Dachversatz und macht es möglich, dass ein zusätzliches Fensterband zur Belichtung der tiefen Grundrisse eingesetzt werden konnte. Der Neubau wurde im Minergie-Eco-Standard errichtet.
2012 haben Allemann Bauer Eigenmann Architekten den offenen Architekturwettbewerb für sich entscheiden können. Samuel Hasler war als Projektleiter verantwortlich für den Wettbewerbsvorschlag, hat den Entwurf massgeblich entwickelt und schliesslich die Umsetzung geleitet.