Kürzlich wurde einem Aescher Ehepaar ein grosses, unansehnliches Mehrfamilienhaus vor die Nase gestellt, von dessen Wohnungen aus man in den Garten des Paars blicken konnte. Folge: ungestörtes Verweilen war Vergangenheit. Der Garten musste also umgestaltet werden. Die Idee: Ein multifunktionaler Pavillon, der mehr Privatheit und schöne Ausblicke in den Garten bot. Hasler Maddalena Architekten planten den Pavillon und die Neugestaltung des Gartens als Einheit, denn der an den Stil japanischer Teehäuser angelehnte Pavillon ist ohne Garten undenkbar. Das japanische Teehaus stand dabei eher unbewusst Pate für den Entwurf, aber die Eindrücke, die Samuel Hasler von seinen Besuchen aus Japan mitbrachte, flossen sicherlich in den Entwurf ein.
Obschon nicht alle wesentlichen Elemente des traditionellen Teehauses vorhanden sind, hat der Bau grosse Ähnlichkeit mit traditionellen japanischen Teehäusern und anderen Kleinbauten: Eine leicht über das Terrain angehobene Holzstruktur, die auf Steinfundamenten ruht; eine umlaufende Veranda – japanisch «Engawa» ‒ als Vermittlung zwischen Aussen und Innen sowie ein symmetrisch über dem Grundriss liegendes, weit auskragendes Dach als Witterungsschutz. Im Innern der eigentliche Aufenthaltsort mit Feuerstelle als zentralem Element. Schiebewände machen Räume individuell gestaltbar und setzen einen starken Bezug zum Aussenraum, weit zu öffnende Schiebefenster lassen im Sommer durchziehende Luft hinein und schützen im Winter vor Witterung. Die Lehmwand mit integriertem Cheminée und alle anderen Bauteile wurden so geplant, dass sie vorfabriziert und nach Vollendung des Fundaments in kurzer Zeit vor Ort aufgebaut werden konnten. Bezeichnend für den gesamten Bau ist eine reduzierte und einfache Gestaltung und die Reduktion aufs Wesentliche.